Zum Hauptinhalt springen

LINES, CURVES AND ZIGZAGS

Die großformatigen Skulpturen und grafischen Malereien von Claudia Comte weisen eine formale Präzision auf, die spielerisch die handwerkliche Arbeit ihrer künstlerischen Praxis mit organischen Materialien kaschiert. Für den Spreepark entwickelt Comte ein Kunstwerk, das den Monte Carlo Drive, ein ehemaliges Fahrgeschäft, das sich 555 Metern durch den Park schlängelt, neu interpretiert.  

Im früheren Vergnügungspark konnten die Besucher*innen mit benzinbetriebenen Mini-Corvettes und Ford Thunderbirds den Monte Carlo Drive entlang fahren. Nach der Schließung des Parks im Jahr 2001 eroberte sich die Vegetation den Monte Carlo Drive. Inspiriert von der symbolträchtigen Geschichte des Fahrgeschäftes als Ort der Fantasie und seiner anschließenden Verwilderung, hat Comte eine malerische Installation entwickelt, die auf diesen „Lost Place“ mit der sich verändernden Umgebung des Spreeparks aufmerksam macht.

Lines, Curves and Zigzags (Monte Carlo Drive) verbindet durch den sensiblen Umgang mit der ursprünglichen und aktuellen Gestalt des Parks die Vergangenheit mit der Gegenwart des Spreeparks.

Der Fußgängerparcours wird durch die künstlerische Intervention aktiviert und führt die Besucher*innen auf einem vegetativ reizvollen Weg durch den Spreepark. Das monochrome Muster der Installation besteht aus über 2.000 Linien, die von einer einzigen geraden Linie zu unterschiedlichen rhythmischen Formen übergehen. Die grafische Transformation von geraden zu gekrümmten Linien ist kaum wahrnehmbar und nur durch Bewegung erfahrbar - sei es beim Gehen oder Rennen, oder von oben, wie beispielsweise vom nahe gelegenen Riesenrad. Bewegung – als optische Täuschung, die den Boden zu verschieben scheint – ist zentral für die Erfahrung des Kunstwerks. Dieses Gefühl von Bewegung reflektiert einerseits die ursprüngliche Nutzung der Fahrbahn, und bietet andererseits eine neue nachhaltige visionäre Verbindung von Kunst und Landschaft.

Für Lines, Curves and Zigzags (Monte Carlo Drive) hat Comte eng mit einem Team von Landschaftsarchitekt*innen zusammengearbeitet, und in diesem gemeinsamen Prozess die gegenseitige Abhängigkeit von Kunst, Gestaltung und Natur verdeutlicht. Denn folgt man der Route des Monte Carlo Drive, verändert sich das Kunstwerk mit der Natur, die rings um die Strecke des ehemaligen Fahrgeschäfts wächst. Die Installation berücksichtigt so die Relikte vergangener kultureller Artefakte und die saisonale Veränderung der umliegenden Sträucher und Bäume und erzeugt damit neue Perspektiven für die Parkbesucher*innen.