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Ausstellungen

Vorschau

PROGRAMM 2024

23. März – 20. Mai 2024

Künstlerische Forschung im Spreepark (AT)

Marcus Maeder, Sabine Scho, Sissel Tolaas und Annett Zinsmeister

Vom Lost Place zur Baustelle – Nicht nur die Zeiten des Spreeparks vor seiner Schließung 2001 waren bewegt. Seit 2018 wird der Park stetig von Künstler*innen als Forschungsfeld und Labor genutzt. Daraus sind interdisziplinäre Werke in unterschiedlichen Formaten entstanden: Performative Führungen, Workshops, Forschungs- und Ausstellungsprojekte. Zwischen 2020 und 2023 wurden Künstler*innen im Rahmen von mehrmonatigen Forschungsresidenzen eingeladen, langfristige Projekte für den Spreepark zu entwickeln. Die Werke geben tiefe Einblicke in Verborgenes: Wie klingt der Spreepark an seinen entlegensten Orten oder in der Nacht, bei Sommerregen oder früh am Morgen? Welche Gerüche und Geschichten stecken in seinen unberührten, künstlichen Gewässern? Welche Verbindungen gehen die alten Vergnügungsparkstrukturen und die wuchernde Natur ein? Wie kann man die Architekturen, die sich im Park befinden, als fiktive Räume unendlich weiterdenken? Die Erkenntnisse dieser künstlerischen Forschung werden mit Neuproduktionen in der Ausstellung präsentiert und in die Planung des zukünftigen Parks einbezogen.

8. Juni – 4. August 2024

MATERIALABFÄLLE ALS ERBE UND ROHSTOFF FÜR DEN KÜNSTLERISCHEN PROZESS (AT)

Im Spreepark finden sich mineralische Materialien unterschiedlichen Ursprungs: von Millionen Jahre alten Granitblöcken, die während der Eiszeit von riesigen Gletschern aus Skandinavien nach Berlin befördert wurden, bis hin zu einem künstlichen Berg aus Beton, künstlichen Zierfelsen und kürzlich entstandenen Anhäufungen von Abbruchmaterial, das hauptsächlich aus gebrannten Ziegeln besteht. Der Künstler Stefan Shankland hat das natürliche und anthropogene mineralische Erbe des Parks dokumentiert und jene Abfälle gesammelt, die beim Abriss ehemaliger Spreeparkgebäude anfallen. Durch den Abriss wird funktionale Architektur zu Abfall. Shankland verwandelt dieses Material in Kunst, indem er dem sogenannten "Abfall" einen neuen Zweck und Wert zuschreibt.

Seit 2022 macht Stefan Shankland mit dem RE.USE.UM sowohl das mineralische Erbe des Spreeparks als auch den Transformationsprozess dieses Abfallmaterials öffentlich sichtbar, indem er es in recycelten Beton und schließlich in Kunst umwandelt. Als permanentes Werk für den Park entwickelt Shankland zwei Landschaftsskulpturen und vierzig künstliche Felsbrocken, für die er hundert Tonnen mineralische Abrissmaterial des Parks wiederverwendet. Als öffentliche Sitzgelegenheiten und Orientierungspunkte erhalten die recycelten Materialien des Spreeparks eine neue Form, Funktion und einen neuen Platz im zukünftigen Park.

Ausgehend von Shanklands Arbeits- und Denkweise zeigt die Ausstellung im Eierhäuschen verschiedene künstlerische Positionen, die sich mit mineralischem Erbe und fiktionalen oder wissenschaftlichen Ansätzen zu dessen Geschichte und Zukunft auseinandersetzen und es physisch, ästhetisch und konzeptionell dekonstruieren, recyceln oder transformieren.

24. August – 20. Oktober 2024

Kinderhook & Caracas präsentiert: The Gray Voice Ensemble (AT)

Seit 2011 betreiben die Künstlerin Sol Calero und der Künstler Christopher Kline zusammen den Projektraum “Kinderhook & Caracas”, in dem sie neue Formen immersiver Ausstellungsgestaltung erproben. Gemeinsam mit Berliner Künstler*innen, Schriftsteller*innen, Filmemacher*innen oder Musiker*innen experimentieren sie mit verschiedenen Modellen der Zusammenarbeit.

Für den Spreepark Art Space und die Räume des Eierhäuschens entwerfen Kinderhook & Caracas eine installative Struktur, die sich verschiedener Relikte des Spreeparks bedient und diese auf ganz neue Weise nutzt und miteinander verschränkt. In Zusammenarbeit mit dem Chor The Gray Voice Ensemble und dem anonymen Autor*innenkollektiv “Albert McCloud” fügen sich Texte und Textfragmente der teilnehmenden Autor*innen zu Liedern und Texten einer ortsspezifischen Performance zusammen, die live und als Video-/Audio-Installation erlebbar sein wird.

The Gray Voice Ensemble ist ein 2013 in Berlin gegründeter interdisziplinärer Gemeinschaftschor unter der Leitung von Elisabeth Wood. Der Chor ist für alle offen – unabhängig von der eigenen Gesangserfahrung. Mit einer jährlich neu produzierten Show finden mehrere Aufführungen an verschiedenen Orten statt. In 2024 widmet sich der Chor mit seinem Programm ganz dem Spreepark und dem Eierhäuschen.

9. November 2024 – 5. Januar 2025

Past Pleasure - Vergangenes Vergnügen (AT)

In Zusammenarbeit mit Christian Hiller, Anne Waak, u.a.

Vom Kulturpark Plänterwald zum Spreepark Berlin, der Zeit als Lost Place und hin zur aktuellen Neuerfindung des Ortes. Das Projekt untersucht die bewegte Vergangenheit des Spreeparks in einem Ausstellungsformat, das den Begriff „Vergnügen“ in den Mittelpunkt stellt und gleichzeitig hinterfragt. Einzelne Episoden aus der Geschichte von Spreepark und Kulturpark werden beleuchtet, immer auch mit Blick auf die Kehrseiten und die Frage: Vergnügen von wem, für wen?


Die Geschichte(n) des Parks werden in einer Ausstellungsarchitektur erlebbar gemacht, die dokumentarisches Material und Gegenstände unterschiedlicher Herkunft zeigt und das Kulissenhafte eines Freizeitparks zum Gestaltungsprinzip erklärt. Durch szenografische Erlebnisräume und Audioinstallationen werden Berichte der Protagonist*innen mit historischen Dokumenten und Fundstücken aus dem Spreepark verwoben.

 

Prolog: 10. – 17. September 2023

in Zusammenarbeit mit Constructlab (Alexander Römer, Peter Zuiderwijk), Anne Waak u.a.

Als Prolog des Projekts und in Vorbereitung der Ausstellung lädt der Spreepark Art Space bereits am 10. und 17. September 2023 dazu ein, eigene Erinnerungen und Geschichten zum Spreepark in persönlichen Gesprächen zu teilen. Ein ikonischer Ort für diesen Austausch ist das Futuro13 von dem finnischen Architekten Matti Suuronen (1933-2013). Die mobile Wohnkapsel in Form eines UFOs diente als Parkfunkstudio des Spreeparks. Sie wurde von Cora Geißler wiederendeckt, auf ein Motorboot montiert und ist seit 2021 auf der Spree unterwegs. 

Zu einem Zeitfenster in die Geschichte des Ortes wird auch die ehemalige Werkhalle, in der früher Fahrgeschäfte repariert wurden und heute noch zahlreiche Relikte aus Vergnügungsparkzeiten lagern. Die Installation Spree Space Act 01 von Constructlab (Alexander Römer, Peter Zuiderwijk) gestaltet die Giebelwand der WErkhalle am Eierhäuschen neu und gewährt seit September 23 Einblicke in die Vergangenheit und Gegenwart des Parks.