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Annemirl Bauer

Annemirl Bauer war eine der kritischsten Stimmen gegen das dogmatische Kunstsystem der DDR und die repressiven Maßnahmen des Staates. Sie wurde 1939 in Jena in eine Künstler*innenfamilie geboren und studierte nach einer Ausbildung zur Keramikerin und Spielzeuggestalterin an der Kunsthochschule Berlin-Weissensee. Bauer malte farbenfroh, figurativ und realistisch und zeichnete expressiv und unmittelbar. Als Untergrund dienten ihr Briefe, Notizblocke, Schranktüren und Textilien. Nach der Geburt ihrer Tochter Amrei 1971, lebte sie prekär als alleinerziehende Mutter und war Opfer sogenannter “Zersetzungsmaßnahmen” der Stasi. Sie protestierte gegen die Reiseunfreiheit und gegen die Wehrpflicht für Frauen, was sie schnell ins Visier der Staatssicherheit führte. Ihr Widerstand führte sie schnell ins Visier der Staatssicherheit. 1984 forderte sie die allgemeine Reisefreiheit für alle DDR-Bürger*innen, woraufhin sie mit einem Berufsverbot und Repressionen durch die Staatssicherheit sanktioniert wurde. Kurz vor dem Fall der Mauer 1989 erlag sie mit 50 Jahren einem Krebsleiden.