Wild Seed: Das Archiv der utopischen Veränderungen
AKTUELLE RESIDENZGRUPPE
Zeitraum: September 2024 bis August 2026
Sarah Wenzinger & May Smoszna
Künstlerisch solidarische Forschung mit Schüler*innen der Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule im Spreepark
About
Wild Seed ist eine Kooperation der Künstler*in und Kunstvermittler*in Sarah Wenzinger und die Kurator*in, Kultur- und Bildungsarbeiter*in May Smoszna.
Beide arbeiten aus einer queeren, intersektional-feministischen und machtkritischen Perspektive und setzen sich in der Arbeit mit Institutionen für solidarische und gerechtere Arbeitszusammenhänge und Themenschwerpunkte ein. May und Sarah haben vor allem Erfahrung in der Entwicklung und Erprobung von künstlerischen Strategien zu Krisenbesetzten Themen und kritischer kuratorischer Praxis. Ihr Schwerpunkt liegt auf einer interdisziplinären sozialen Praxis, die versucht, Kategorien von Herkunft und Hierarchie zu dekonstruieren.
Forschungsansatz
In gewöhnlichen Bau- und Planungsprozessen in der Stadt haben Kinder und Jugendliche und nicht menschliche Lebewesen, nicht mehr zu gebrauchende Orte und vergessene Objekte einiges gemeinsam. Sie haben meist keine Stimme, keinen Platz und kein Mitspracherecht. Die Neugestaltung des Spreeparks ist in seinem Bürger*Innen-Beteiligungskonzept und Nachhaltigkeit - Fokus eine utopische Besonderheit. An dieser Stelle wollen wir mit der langfristigen künstlerischen Forschung ansetzen.
Über regelmäßige Workshops, spaziergangswissenschaftliche Untersuchungen, künstlerische Arbeiten mit Sound, Zines, Holz, Ton, Fotografie und Collagen, komische Vermessungen, kollektive Kochaktionen, Sammlungen und kritische Sortierungen und spielerische Zugänge soll ein Archiv der Utopischen Veränderung des Spreeparks entstehen. Das Archiv wird mit Schüler*innen der Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule entwickelt und kuratiert - über zwei Projektjahre wollen wir begleiten, wie der Spreepark wächst und sich verändert.
Anders als in einem klassischen Archiv geht es in dieser Sammlung um einen solidarischen Fokus auf all das, was sonst keine Stimme bekommt und wir sortieren es vermutlich nicht von A bis Z. Anstatt nur die Vergangenheit archivieren wir die Veränderung und mögliche Zukünfte des Spreeparks. Von den Bedürfnissen und Interessen der Schüler*innen ausgehend wollen wir uns mit den nicht menschlichen Lebewesen, Tieren, Pflanzen, Pilzen im Gelände beschäftigen, verschwindendes Festhalten, Emotionen kartieren, Erinnerungen sammeln, Geräusche aufnehmen und nach utopischen Ideen und Wünschen suchen, die sonst keinen Platz finden.