Lesego Bantsheng, Miliswa Ndziba, Chris Tegho, Frederick Kannemeyer
Disruptive Nostalgia ist ein Kollektiv, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Narrative der Architektur, der Landschaft und des kulturellen Gedächtnisses auf der Grundlage einer intersektionalen Politik neu zu erfinden und zu hinterfragen. Die Gruppe besteht aus Lesego, Frederick, Chris und Miliswa, Künstler*innen, Designer*innen und Forscher*innen aus Südafrika, dem Libanon, den Niederlanden und Großbritannien. Ihr Fachwissen erstreckt sich auf Architektur, Landschaftsarchitektur, digitale Archivierung, maschinelles Lernen, indigene Praktiken, Geschichtenerzählen, queere Erfahrungen und ökologische Forschung. In ihrer Zusammenarbeit reagieren sie auf den Klimanotstand, erforschen das materielle Archiv unserer städtischen und natürlichen Umgebungen und eröffnen neue Formen der Solidarität in einer Welt, die mehr als nur menschlich ist.
Forschungsansatz
Die Residenzgruppe Disruptive Nostalgia widmet ihren Aufenthalt im Spreepark der Frage, wie Erinnerung, Farbe und Spiel unser Verständnis von Ort und unsere Verbindung zueinander und zur Natur prägen. Indem sie sowohl menschliche als auch nicht-menschliche Spuren betrachten (sie sammeln und katalogisieren die Stahltöne ehemaliger Fahrgeschäfte und die Farbpaletten der Vegetation, die sie zurückerobert) versuchen sie, Erinnerungen zu sammeln, die aus dem Zusammenspiel zwischen synthetischen und natürlichen Farben entstehen. Ausgehend von der Bedeutung der Farbe in der materiellen Kultur und in sozialen Prozessen werden sie untersuchen, wie diese Sinneserfahrungen, betrachtet durch ein Archiv der Erinnerung, neue Wege der Verbindung mit der Natur und untereinander schaffen. Durch experimentelle „Färbeskripte“ wollen sie Überlegungen zu Widerstandsfähigkeit, Transformation und ökologischer Verflechtung anstellen und dabei auf der Geschichte des Spreeparks, der einst mit Lachen gefüllt war und nun von Pflanzen und Zeit zurückerobert wurde, aufbauen.
