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Netzwerk Gegenwartserde

Im Netzwerk Gegenwartserde beschäftigen sich Kulturinstitutionen, darunter der Spreepark Art Space, mit den gegenwärtigen Veränderungen der Erde. Wir schauen auf Klimawandel, Extraktivismus und Digitalisierung und auf unsere (ungleichen) Verstrickungen darin. Das Netzwerk möchte bestehende und mögliche Fähigkeiten von Kulturinstitutionen identifizieren und herausbilden, um mit den einhergehenden Krisen umzugehen, sie zu bewohnen und zu gestalten.

Dabei problematisiert der Begriff der ›Gegenwartserde‹, dass die eine Gegenwart der Erde nicht immer schon gegeben war. Menschen lebten auf verschiedenen Kontinenten lange in ihren eigenen, unterschiedlichen, miteinander unvermittelten Zeitlichkeiten. Erst im Zuge der kolonialen, später kapitalistischen Globalisierung wurden in Echtzeit ablaufende erdumspannende Prozesse – wie Rohstoff-, Waren-, Finanz- und Informationsströme etc. – in Gang gesetzt, die durch ihre Synchronisierungen und neugeschaffenen Abhängigkeiten die Gegenwart der Erde mehr und mehr zu einer einzigen machen. 

Die eine Gegenwart der Erde ist heute immer noch von ökonomischen wie ökologischen Geschichten der Kolonialität geprägt und reproduziert sie. Das Netzwerk betrachtet unterschiedliche Sichtweisen auf das Anthropozän, die es miteinander ins Gespräch bringen will und befragt verschiedenene Expert*innen dazu. Es weiß, dass die Gegenwärtigkeit der Gegenwartskünste eine ebenso komplexe Signatur trägt wie der Planet, und will künstlerischen und aktivistischen Positionen einen Raum geben, die sich mit dieser planetarischen Komplexität befassen, die sie bespielen, problematisieren, dekolonisieren und bewohnbarer machen.
 

Gegenwartserde – Burg Hülshoff (burg-huelshoff.de)


Gegenwartserde ist eine Kooperation von Burg Hülshoff - Center for Literature (CfL), brut Wien, Fritz-Hüser-Institut, Spreepark Art Space und wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.